Barrierefreiheit im digitalen Raum ist kein "Nice-to-have", sondern ein zentraler Bestandteil moderner Patientenkommunikation. In diesem Beitrag zeigen wir, warum barrierefreie Websites für Arztpraxen bald verpflichtend werden und wie Sie Ihre Praxis-Website entsprechend optimieren können.
Was bedeutet digitale Barrierefreiheit?
Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass eine Website von allen Menschen uneingeschränkt genutzt werden kann, unabhängig von Behinderung, Alter oder technischer Ausstattung. Das betrifft zum Beispiel:
- Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen oder Blindheit, die auf Screenreader angewiesen sind
- Nutzer mit motorischen Einschränkungen, die keine Maus bedienen können
- Menschen mit kognitiven Einschränkungen, die auf einfache Sprache angewiesen sind
Eine barrierefreie Website passt sich diesen Anforderungen durch eine klare Struktur, ausreichende Kontraste, alternative Navigation und verständliche Inhalte an.
Warum sollten Praxen auf Barrierefreiheit achten?
1. Gesetzliche Anforderungen ab 2025
Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das im Juni 2025 in Kraft tritt, wird auch die digitale Barrierefreiheit für viele Dienstleistungsanbieter verbindlich – darunter potenziell auch Arztpraxen, die bestimmte digitale Leistungen (wie Online-Terminbuchung oder digitale Formulare) anbieten. Zwar ist noch nicht abschließend geklärt, welche Praxen konkret betroffen sein werden, aber: Wer frühzeitig handelt, ist klar im Vorteil.
2. Mehr Reichweite und Patientenzufriedenheit
Rund 10 % der Bevölkerung gelten als dauerhaft eingeschränkt in der Nutzung digitaler Angebote. Mit einer barrierefreien Website erreichen Sie mehr Menschen und zeigen, dass Ihre Praxis offen und patientenorientiert ist.
3. Besseres Google-Ranking
Barrierearme Webseiten sind oft auch technisch sauberer aufgebaut, was positive Effekte auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) hat. Google bevorzugt klar strukturierte Seiten mit guter Lesbarkeit, sinnvollen Alt-Tags und logischer Navigation.
Was gehört zu einer barrierefreien Praxis-Website?
Hier einige zentrale Maßnahmen, mit denen Sie Ihre Praxis-Website digital zugänglich machen:
Klare Struktur und Navigation
- Einheitliche Menüführung
- Überschriften-Hierarchien (H1–H3) korrekt einsetzen
- Keine versteckten oder flackernden Elemente
Gute Lesbarkeit
- Ausreichender Kontrast zwischen Text und Hintergrund (z. B. schwarzer Text auf weißem Grund)
- Ausreichend große Schrift (mind. 16px)
- Verzicht auf Blocksatz (für bessere Lesbarkeit)
Alternative Inhalte
- Alle Bilder und Grafiken mit Alt-Texten versehen
- Videos mit Untertiteln oder Transkriptionen bereitstellen
Tastaturbedienbarkeit
- Die Website sollte vollständig per Tastatur navigierbar sein
- Fokus-Indikatoren (z. B. sichtbare Umrandungen bei Tab-Navigation) nicht entfernen
Kompatibilität mit Screenreadern
- Formulare und Buttons korrekt beschriften (z. B. durch ARIA-Tags)
- Keine leeren Links oder rein grafischen Navigationselemente
Lassen Sie Ihre Website prüfen
Es gibt verschiedene Tools und Agenturen, die Barrierefreiheit testen, etwa mit den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) oder nach der Barrierefreien-Informationstechnik-Verordnung (BITV). Auch ein einfaches Browser-Plugin wie der „WAVE Accessibility Tool“ kann erste Hinweise geben.
Fazit: Barrierefreiheit ist Zukunftssicherheit
Eine barrierefreie Website ist nicht nur ein Ausdruck von Respekt gegenüber allen Patienten – sie ist auch ein zukunftssicherer, rechtlich relevanter und SEO-wirksamer Baustein Ihrer digitalen Praxisstrategie.
Nutzen Sie den bevorstehenden Wandel für Ihre Praxis und machen Sie Ihre Website fit für alle.
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