Leitfaden

Digitale Barrierefreiheit in der Arztpraxis: Warum Ihre Website ab Juni 2025 für alle zugänglich sein muss

Ab dem 28. Juni 2025 wird Barrierefreiheit im Web verpflichtend - das gilt auch für den Onlineauftritt von Arztpraxen. Wir erklären Ihnen, was Sie jetzt beachten müssen und wie Sie Ihre Website barrierefrei gestalten können.

5.6.2025
Lauren Müller
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output:  Moderner Krankenhausflur mit Empfang und Pflanzen.

Häufig gestellte Fragen

Bin ich als Arzt oder Ärztin gesetzlich verpflichtet, meine Website barrierefrei zu gestalten?

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) verpflichtet ab Juni 2025 viele Dienstleistungsanbieter zur digitalen Barrierefreiheit – darunter unter Umständen auch Arztpraxen, insbesondere wenn sie Online-Terminbuchungen oder digitale Formulare anbieten. Es lohnt sich also, Ihre Website frühzeitig entsprechend anzupassen.

Welche Vorteile bringt eine barrierefreie Website meiner Praxis?

Eine barrierefreie Website verbessert die Benutzerfreundlichkeit, erreicht mehr Patient:innen, etwa ältere oder eingeschränkte Menschen, und steigert durch saubere Technik und klare Struktur auch das Google-Ranking Ihrer Seite.

Was kostet es, eine Praxis-Website barrierefrei zu gestalten?

Das hängt davon ab, wer Ihre Website betreut. Wenn Sie das selbst übernehmen, lassen sich kleinere Optimierungen (z. B. Kontraste, Alt-Texte, Struktur) oft mit überschaubarem Aufwand umsetzen. Wenn die Seite durch einen externen Anbieter verwaltet wird, kann ein kompletter Relaunch mit Barrierefreiheit als Basis mittlere vierstellige Beträge kosten – ist aber eine Investition in Zukunftssicherheit.

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Barrierefreiheit im digitalen Raum ist kein "Nice-to-have", sondern ein zentraler Bestandteil moderner Patientenkommunikation. In diesem Beitrag zeigen wir, warum barrierefreie Websites für Arztpraxen bald verpflichtend werden und wie Sie Ihre Praxis-Website entsprechend optimieren können.

Was bedeutet digitale Barrierefreiheit?

Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass eine Website von allen Menschen uneingeschränkt genutzt werden kann, unabhängig von Behinderung, Alter oder technischer Ausstattung. Das betrifft zum Beispiel:

  • Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen oder Blindheit, die auf Screenreader angewiesen sind
  • Nutzer mit motorischen Einschränkungen, die keine Maus bedienen können
  • Menschen mit kognitiven Einschränkungen, die auf einfache Sprache angewiesen sind

Eine barrierefreie Website passt sich diesen Anforderungen durch eine klare Struktur, ausreichende Kontraste, alternative Navigation und verständliche Inhalte an.

Warum sollten Praxen auf Barrierefreiheit achten?

1. Gesetzliche Anforderungen ab 2025

Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das im Juni 2025 in Kraft tritt, wird auch die digitale Barrierefreiheit für viele Dienstleistungsanbieter verbindlich – darunter potenziell auch Arztpraxen, die bestimmte digitale Leistungen (wie Online-Terminbuchung oder digitale Formulare) anbieten. Zwar ist noch nicht abschließend geklärt, welche Praxen konkret betroffen sein werden, aber: Wer frühzeitig handelt, ist klar im Vorteil.

2. Mehr Reichweite und Patientenzufriedenheit

Rund 10 % der Bevölkerung gelten als dauerhaft eingeschränkt in der Nutzung digitaler Angebote. Mit einer barrierefreien Website erreichen Sie mehr Menschen und zeigen, dass Ihre Praxis offen und patientenorientiert ist.

3. Besseres Google-Ranking

Barrierearme Webseiten sind oft auch technisch sauberer aufgebaut, was positive Effekte auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) hat. Google bevorzugt klar strukturierte Seiten mit guter Lesbarkeit, sinnvollen Alt-Tags und logischer Navigation.

Was gehört zu einer barrierefreien Praxis-Website?

Hier einige zentrale Maßnahmen, mit denen Sie Ihre Praxis-Website digital zugänglich machen:

Klare Struktur und Navigation

  • Einheitliche Menüführung
  • Überschriften-Hierarchien (H1–H3) korrekt einsetzen
  • Keine versteckten oder flackernden Elemente

Gute Lesbarkeit

  • Ausreichender Kontrast zwischen Text und Hintergrund (z. B. schwarzer Text auf weißem Grund)
  • Ausreichend große Schrift (mind. 16px)
  • Verzicht auf Blocksatz (für bessere Lesbarkeit)

Alternative Inhalte

  • Alle Bilder und Grafiken mit Alt-Texten versehen
  • Videos mit Untertiteln oder Transkriptionen bereitstellen

Tastaturbedienbarkeit

  • Die Website sollte vollständig per Tastatur navigierbar sein
  • Fokus-Indikatoren (z. B. sichtbare Umrandungen bei Tab-Navigation) nicht entfernen

Kompatibilität mit Screenreadern

  • Formulare und Buttons korrekt beschriften (z. B. durch ARIA-Tags)
  • Keine leeren Links oder rein grafischen Navigationselemente

Lassen Sie Ihre Website prüfen

Es gibt verschiedene Tools und Agenturen, die Barrierefreiheit testen, etwa mit den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) oder nach der Barrierefreien-Informationstechnik-Verordnung (BITV). Auch ein einfaches Browser-Plugin wie der „WAVE Accessibility Tool“ kann erste Hinweise geben.

Fazit: Barrierefreiheit ist Zukunftssicherheit

Eine barrierefreie Website ist nicht nur ein Ausdruck von Respekt gegenüber allen Patienten – sie ist auch ein zukunftssicherer, rechtlich relevanter und SEO-wirksamer Baustein Ihrer digitalen Praxisstrategie.

Nutzen Sie den bevorstehenden Wandel für Ihre Praxis und machen Sie Ihre Website fit für alle.

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Bild von Lauren Müller
Lauren Müller

Marketing Manager @ Nelly Solutions

Lauren verantwortet den Blog sowie die Social Media Kanäle bei Nelly.

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