Nachhaltigkeit in der Arzt- & Zahnarztpraxis I Nelly

21.2.2023
Digitalisierung
5 min read
Autorin:
Laura Sophia Hauck

Nachhaltigkeit ist vor dem Hintergrund der drohenden Klimakrise zur Zeit eines der wichtigsten Themen. Auch im Gesundheitswesen findet ein Umdenken statt. Immer mehr Ärzte und Ärtzinnen achten in ihrer Praxis auf den Umweltschutz. Lesen Sie hier, welche Maßnahmen Sie für eine nachhaltigere (Zahn-) Arztpraxis ergreifen können.

So klappt Nachhaltigkeit in der Arzt- & Zahnarztpraxis

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Medikamente: Polymedikation und Dosieraerosol vermeiden
  • Die richtige Abfallentsorgung
  • Umweltschutzvorgaben beachten
  • Verbrauchsmaterialien reduzieren
  • Ressourcen sparen mit der digitalen Praxis
  • Mit Nelly zu mehr Nachhaltigkeit

Die wichtigsten Antworten zu Nachhaltigkeit in der Arzt- und Zahnarztpraxis auf einen Blick

Was bedeutet Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen?

Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen bedeutet beim Umgang mit Ressourcen neben der Hygiene auch auf Umweltaspekte zu achten. Dazu gehören:

  • Weniger Verbrauchsmaterialien zu verwenden 
  • Abfall richtig zu entsorgen und ggf. zu recyclen
  • durch digitale Prozesse Müll zu vermeiden

Was können Ärzte und Ärztinnen gegen den Klimawandel tun?

Selbst mit kleinen Maßnahmen können Ärzte bzw. Ärztinnen in ihren Praxen viel gegen den Klimawandel unternehmen. Indem Sie 

  • auf Ökostrom umsteigen, 
  • Müll trennen und recyceln, 
  • Polymedikation und Dosieraerosol vermeiden und
  • auf digitale Prozesse in der Praxisorganisation umsteigen,

tragen Sie maßgeblich zum Umweltschutz

Das Gesundheitswesen ist jährlich für etwa 5,2 Prozent der Treibhausgase in Deutschland verantwortlich. Auch wenn dies auf den ersten Blick nicht viel erscheint, verbergen sich dahinter ganze 54 Millionen Tonnen CO₂. Dadurch wird deutlich: Die Medizin muss nachhaltiger werden. Auch Arzt- und Zahnarztpraxen sind hierbei gefragt und können aktiv einen Beitrag zur Rettung unseres Klimas leisten! So hat eine Studie ergeben, dass in einer durchschnittlichen Praxis fast 60 Prozent der Treibhausgasemissionen auf Medikamente und circa 20 Prozent auf den Einkauf zurückfallen. Wie können Sie also Ihren ökologischen Fußabdruck in diesen Bereichen reduzieren?

Ein Bild, das Text enthält.Automatisch generierte Beschreibung
Das deutsche Gesundheitswesen ist jährlich für 54 Millionen Tonnen CO₂ verantwortlich

Medikamente: Polymedikation und Dosieraerosol vermeiden

In einer Arztpraxis sind sie für das Gros der CO₂-Emission verantwortlich: Medikamente. Die Gabe von Arzneimitteln lässt sich im Gesundheitswesen meist nicht vollständig vermeiden, denn Wohlbefinden oder Überleben hängen von ihnen ab. An zwei Stellschrauben können Sie als Arzt und Ärztin jedoch drehen, um bei der Medikation nachhaltiger vorzugehen. 

Muss oft nicht sein: Polymedikation

Polymedikation bedeutet die dauerhafte Einnahme verschiedener Arzneimittel. Was oft im hohen Alter Symptome lindert und Krankheiten in Schach hält, kann auch unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen bei den Patienten und Patientinnen erzeugen. Medikamente stellen außerdem durch die aufwendige Produktion ein Umweltrisiko dar. Indem Sie die Medikationspläne ihrer Patienten und Patientinnen regelmäßig überprüfen und Überflüssiges „auszumisten“, können Sie Übermedikation vermeiden und gleichzeitig das Klima schonen. 

Klimakiller Dosieraerosol

Wussten Sie, dass die Verordnung von Dosieraerosol in Ihrer Praxis größere Auswirkungen auf das Klima hat als Ihr Stromverbrauch und die Beheizung Ihrer Praxisräume? Dies liegt an den verwendeten Treibgasen, in denen die Arzneimittel gelöst werden, um sie für die Inhalation tauglich zu machen. Diese Treibgase sind besonders umweltschädlich. Inzwischen lässt sich Dosieraersol oft durch nachhaltigere Pulverinhalatoren ersetzen. 

Doch was passiert mit den Inhalatoren, Kartuschen und Kapseln, wenn sie nicht mehr benötigt werden? In Sachen Nachhaltigkeit in der Arztpraxis kommt es auch auf die adäquate Abfallentsorgung an.

Die  größten Klimakiller in Arztpraxen sind Polymedikation und Dosieraerosol

Die richtige Abfallentsorgung

Auch wenn Sie Ressourcen bereits aktiv sparen und Müll weitgehend vermeiden, werden Sie in Ihrer (Zahn-) Arztpraxis wahrscheinlich nicht völlig „zero waste“ wirtschaften können. Medizinischer Abfall lässt sich aufgrund der strengen Hygieneauflagen nur schwierig bis gar nicht vermeiden. Die Wiederaufbereitung von Einmalprodukten ist daher nicht empfohlen.

So entsorgen Sie medizinischen Abfall

Benutzte Spritzen und weitere potentiell mit Krankheitserregern belasteten Materialien müssen daher ordnungsgemäß unter Beachtung des Arbeitsschutzes und des Abfallrechts entsorgt werden. Welche Regeln es gibt, erfahren Sie in der „Vollzugshilfe zur Entsorgung von Abfällen aus Einrichtungen des Gesundheitsdienstes“ der Bund und Länder. Mehr über den Umgang mit medizinischem Abfall können Sie auch auf lass-dich-nieder.de nachlesen.

Noch besser als die richtige Entsorgung ist natürlich die Vermeidung von Müll. Wenn auch nicht in der Behandlung, so lässt sich der Verbrauch von Materialien umso mehr im Praxismanagement reduzieren.

Verbrauchsmaterialien reduzieren

In der Praxisorganisation haben Sie in Ihrer (Zahn-) Arztpraxis deutlich mehr Handlungsspielraum in Bezug auf den Umweltschutz. Hier können Sie bei Ihrem Materialverbrauch entscheidende Weichen für ein ressourcenschonendes Wirtschaften stellen:

  • Sparsame Verwendung von Einwegmaterialien: Müssen mehrere Papiertücher verbraucht werden, wenn auch eines ausreicht? Hinterfragen Sie Ihre Gewohnheiten und weisen Sie beispielsweise durch Schilder in Ihrer Praxis auf einen nachhaltigeren Verbrauch hin.
  • Auf umweltfreundliche Verpackungen achten: Sie möchten Pakete verschicken? Dann verzichten Sie bestenfalls auf Plastik und Styropor. Inzwischen gibt es viele Unternehmen, die sich auf die Herstellung von nachhaltigeren Alternativen spezialisiert haben.
  • Groß- und Nachfüllpackungen bestellen: Anstatt den Lieferdienst mehrfach kommen zu lassen, können Sie Verbrauchsmaterialien in größeren Mengen ordern. Das spart CO₂ und Verpackungsmaterial!

Zum Verbrauchsmaterial einer Arzt- und Zahnarztpraxis gehört auch Druckerpapier. Hier gibt es großes Einsparungspotenzial!  

Einwegmaterial reduzieren, nachhaltige Verpackungsmaterialien wählen, Groß und Nachfüllpackungen kaufen

Ressourcen sparen mit der digitalen Praxis

Auch im Bereich der Digitalisierung können Sie auf Nachhaltigkeit achten. Dazu gehört im Zuge der Umstellung auf eine papierlose Praxis durch digitale Lösungen für die Anamnese, Abrechnung und die Patientenkommunikation auch die Auswahl umweltschonender Online-Services. Bekannt sind vor allem diese:

  • Suchmaschine: Ecosia 
  • E-Mail: Posteo oder mailbox.org
  • Webhosting: Biohost

Achtung: Nicht überall, was als „umweltschonend“ oder „nachhaltig“ beworben wird, ist auch wirklich klimafreundlich.

Daran erkennen Sie grüne Unternehmen

Nachhaltigkeit liegt im Trend und viele Unternehmen bewerben mit dem nicht geschützten Begriff ihre Produkte und Services – ohne Nachweise für die Umweltverträglichkeit zu liefern („Greenwashing“). Im Zweifel erkennen Sie an Zertifikaten und Labels wie dem Siegel „Certified B Company“ den Wahrheitsgehalt der Werbeversprechen.

Mit Nelly zu mehr Nachhaltigkeit

Sie möchten Ihre Praxis unkompliziert digitalisieren und auf Papier verzichten? Dank Nelly können Sie ressourcenintensive Prozesse wie die Anamnese und die Abrechnung ganz einfach mit wenigen Klicks digital erledigen. 

  1. Ihre Patienten und Patientinnen füllen alle Dokumente auf ihrem eigenen Smartphone aus und hinterlegen ihre Zahlungsinformationen.
  2. Nelly speichert alle Informationen rechtssicher und datenschutzkonform im Praxismanagementsystem. 
  3. Die Abrechnung wird anschließend automatisch von Nelly initiiert.
Papier sparen und zur nachhaltigeren Praxis werden mit Nelly

Die in diesem Artikel verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich immer gleichermaßen auf alle Personen. Auf eine Doppelnennung und gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.

Quelle Artikelbild: Steve Johnson/Pexels

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